Von der Selbstbewertung zur Zertifizierung

Entscheidet sich eine Einrichtung für eine Zertifizierung nach dem IQMP-Reha, sollte zunächst die Selbstbewertung begonnen werden. Diese bildet zum einen die Arbeitsgrundlage für die spätere Zertifizierung durch ein Zertifizierungsunternehmen, stellt gleichzeitig aber auch für die Klinik eine wesentliche Möglichkeit dar, Anregungen und Verbesserungsvorschläge für ihr internes Qualitätsmanagement zu nutzen.

Selbstbewertung
Eine Reha-Einrichtung, die sich kontinuierlich verbessern und ihre Leistungen und Erfolge steigern will, sollte in der Lage sein, die eigene Position ehrlich und treffsicher einzuschätzen – aus diesem Grund ist die Selbstbewertung das zentrale Element von IQMP-Reha. Zudem sind bei vielen Prozessen und Abläufen in Reha-Einrichtungen unterschiedliche Bereiche gleichzeitig beteiligt. Gerade auch, um vernetzte Prozesse zu optimieren, ist eine Selbstbewertung notwendig und hilfreich, da hier die verschiedenen Beteiligten gemeinsam auf solche Abläufe blicken und diese auf ihre Schwächen und Verbesserungspotenziale hin untersuchen.

Die Selbstbewertung der Reha-Einrichtung für die Befähiger-Kriterien, die von Mitarbeitern der Einrichtung in eigener Verantwortung durchgeführt werden kann, ist fester Bestandteil und unabdingbare Voraussetzung der Zertifikatsvergabe. Wenn das Ergebnis der Selbstbewertung einer Reha-Klinik bei mindestens 55% der maximal erreichbaren Punktzahl liegt, kann sich in einem nächsten Schritt die Fremdbewertung der Struktur- und Prozessqualität durch ein Zertifizierungsunternehmen anschließen.
Unterstützung bei der Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems nach IQMP-Reha und bei der Erstellung der Selbstbewertung bieten die vom IQMG akkreditierten Beratungsunternehmen. Möglichkeiten zur technischen Vereinfachung bei der Umsetzung bieten die mit dem IQMG kooperierenden Softwareunternehmen.

Zertifizierung
Die externe Bewertung durch die vom IQMG akkreditierten Zertifizierungsunternehmen erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst prüft die beauftragte Firma den Selbstbewertungsbericht und bereitet auf dieser Grundlage die Begehung vor Ort in der Klinik (Visitation) vor. Im Rahmen der Visitation wird kontrolliert, ob die Praxis in der Einrichtung dem entspricht, was im Selbstbewertungsbericht dargestellt wurde und ob das Qualitätsmanagementsystem der Klinik den IQMP-Reha Kriterien für eine erfolgreiche Zertifizierung genügt. Dabei werden sowohl Dokumente als auch konkrete Abläufe überprüft. Die Visitation der Einrichtung endet mit einem Abschlussgespräch, bei dem auf Stärken, aber auch Schwachstellen und Verbesserungspotentiale der Einrichtung hingewiesen und bereits mitgeteilt wird, ob eine Zertifizierung empfohlen wird. Haben sich bei der Begehung gravierende Mängel gezeigt, wird ggf. eine Frist für eine Nachbearbeitung vereinbart. Die Einrichtung erhält das Zertifikat Exzellente Qualität in der Rehabilitation (EQR), wenn die Bewertung durch das Zertifizierungsunternehmen mindestens 55% der Gesamtpunktzahl ergeben hat. Die Zertifizierungsunternehmen stellen das EQR-Zertifikat im Auftrag des IQMG aus. Es hat eine Laufzeit von 3 Jahren. Anschließend ist eine Rezertifizierung erforderlich, deren Ablauf analog der Erstzertifizierung erfolgt.