IQMG-Jahrestagung 2014

Am 20. November 2014 begrüßte Thomas Bublitz, Geschäftsführer der IQMG GmbH, die Teilnehmer der Jahrestagung in Berlin. “Wie sieht die Qualitätssicherung der Zukunft aus?” war eine zentrale Frage des Kongresses.

Nach zwanzig Jahren Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen lasse sich feststellen: Qualität wird zum “Dauerbrenner“, so Thomas Bublitz. Auch von der Politik, die im Koalitionsvertrag eine Vielzahl von Qualitätsthemen aufgegriffen hat, gibt es “Rückenwind“. Da sich als Konsequenz daraus auch die Veranstaltungen zu diesem Thema häufen, hat der IQMG-Verwaltungsrat reagiert und freut sich, die Kooperation mit dem 6.Qualitätsforum 4 QD anzukündigen.

Die nächste IQMG-Jahrestagung wird gemeinsam mit Qualitätskliniken.de am 23. und 24. Juni 2015 als Qualitätskongress  in Berlin stattfinden. Auf der Tagung werden Qualitätsmanagementerfahrungen aus Reha-Einrichtungen und Akuthäusern vernetzt und Expertise gebündelt, wodurch den Teilnehmern ein breiteres Angebot von Vortägen und Workshops angeboten werden kann. Der Fokus liegt auf  Best Practice und Transparenz.

Was gibt es Neues aus dem IQMG?

Die praxisbezogene Seminarreihe wird auch in 2015 fortgesetzt, als neue Seminare werden angeboten: Die aktualisierte DIN EN ISO 9001:2015 sowie “Diversity Management und IQMP-Reha“. Weiterhin wird es ab 2015 ein neues QM-Verfahren geben: IQMP-kompakt.

Dr. Ralf Bürgy, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der IQMG, stellte das neue Verfahren vor.

Bildergalerie

Als Einstieg in das Thema der Jahrestagung legte Prof. Uwe Koch-Gromus, wissenschaftlicher Leiter der IQMG GmbH und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften, den Fokus seines Beitrages auf die Erwartungen von Patienten an die Qualität von Reha in der Zukunft. Was wollen und was brauchen Patienten und wie kann Qualität weiterhin bestmöglich sichergestellt werden?

Als Beispiel für Instrumente der Qualitätssicherung wurden Leitlinien gewählt. Prof. Greitemann, Leiter der Klinik Münsterland und Vorstandsvorsitzender des Nordrhein-Westfälischen Forschungsverbundes Rehabilitationswissenschaften und Leitlinienkoordinator der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften, referierte zur theoretischen Bedeutung und beleuchtete Hintergründe und Entwicklungsschritte der Entstehung von Leitlinien.

Anknüpfend stellte Prof. Volker Köllner, Chefarzt der Fachklinik für Psychosomatische Medizin, MediClin Bliestal Kliniken (MediClin) die praktische Umsetzung und den konkreten Nutzen von Leitlinien dar.

Die Frage, wie Patientenschulungen aufgebaut werden sollten, beleuchtete Prof. Hermann Faller, Leiter der Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften, Universität Würzburg mit seinem Vortrag von einer weiteren Seite. Problematisch scheint noch immer oder wieder der Austausch zwischen Patienten und den sie behandelnden Ärzten und Ärztinnen zu sein. Kommunikation und Interaktion bleibt also ein wichtiges Thema in der Rehabilitation. Patienten wünschen sich, informiert und bei Entscheidungen einbezogen zu werden. Dies kann in Patientenschulungen thematisiert werden.  Von der Möglichkeit für intensiven Austausch jenseits des Vortragssaales gab es mit den Referenten beim “Meet the Expert“ bei Kaffee & Kuchen haben die Teilnehmer gerne Gebrauch gemacht.

Vorträge der IQMG-Tagung am 20. und 21. November 2014

Was erwarten Patienten zukünftig von der Qualität in der Rehabilitation?


Uwe Koch

Zur theoretischen Bedeutung von Leitlinien für die Qualitätssicherung. Wie werden Leitlinien entwickelt?


Prof. Dr. med. Dipl. oec. Bernhard Greitemann

Zur praktischen Bedeutung von Leitlinien für die Qualitätssicherung. Wie werden Leitlinien umgesetzt?


Prof. Dr. med. Volker Köllner

Am Nachmittag des ersten Tages hatten die Teilnehmer Gelegenheit, den ersten Durchgang der Workshop zu besuchen. Die Workshops dienen der Vertiefung von Qualitätsmanagement- und Qualitätssicherungs-Themen, aber auch der kritischen Reflexion und Diskussion: funktionieren die bisherigen QM/QS-Instrumente, welche Schwierigkeiten ergeben sich in der praktischen Umsetzung?

Konkrete, praxisnahe Anregungen zu Instrumenten des QM gab es in den Workshops von Frau Dr. Haeske-Seeberg (Bereichsleitung Sana QualitätsMedizin, Sana Kliniken AG) und Herrn Seeler (QM-Regionalverantwortlicher, Konzernbereich Qualität, Asklepios Kliniken GmbH).

Erwartungen der DRV wurden imWorkshop 3 thematisiert, in dem Herr Lindow (Bereich 0430 Reha-Qualitätssicherung, Epidemiologie und Statistik, Deutsche Rentenversicherung Bund) die Entstehung und Hintergründe des Ergebnisberichts erläuterte und den Fokus auf die Lesbarkeit und Ableitung von Verbesserungsmöglichkeiten in der jeweiligen Einrichtung legte.

Die Möglichkeiten von Train-the Trainer-Seminaren und Patientenschulungen wurden im Workshop von Herrn Dr. Vogel (Abteilung für Medizinische Psychologie und Rehabilitationswissenschaften, Universität Würzburg und Zentrum Patientenschulung e.V.) anschaulich dargestellt.

In Workshop 5 stellten Dr. Streibelt (Abteilung Rehabilitation, Koordination und Weiterentwicklung der medizinischen Rehabilitation und der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, Deutsche Rentenversicherung Bund,) und Prof. Barth (Ärztlicher Direktor Hamm-Kliniken GmbH & Co. KG) das Konzept MBOR vor. Mit den Teilnehmern wurde rege diskutiert, wie die Umsetzung med.-berufl. orientierter Reha wirklich funktionieren kann.

Am zweiten Tag hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, einen weiteren Workshop zu besuchen.

Zum Abschluss gab Johannes Warth eine humorvolle Bilanz und eine Einschätzung von Qualitätsmanagement auf ganz eigene Art. Mit Esprit und artistischen Einlagen legte er allen nahe, Einstellungen zu hinterfragen und weiterhin Neues zu wagen, denn: Mut tut gut. Seine schwäbische Übersetzung von IQMG war: “I koas – mir glaoubets!“

Workshops der IQMG-Tagung am 20. und 21. November 2014

Interne Audits – Erfahrungen von Kollegen als Instrument der Qualitätssicherung nutzen


Sönke Seeler

QM-Werkzeuge praxisnah umgesetzt


Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg

MBOR in der Praxis – Von der Konzeption zur Umsetzung / Teil I


Marco Streibelt

MBOR in der Praxis – Von der Konzeption zur Umsetzung / Teil II


Marco Streibelt