Theoretische Grundlagen

Das IQMP-Reha orientiert sich am biopsychosozialen Modell der ICF, das von der WHO entwickelt wurde. Gesundheit und gesundheitliche Probleme (Krankheit, Behinderung) werden als Wechselwirkung individueller und gesellschaftlicher Faktoren verstanden. Das IQMP-Reha geht entsprechend von einem ganzheitlich orientierten Ansatz aus, der darauf gerichtet ist, nicht nur Krankheiten zu erkennen, zu behandeln und zu heilen, sondern von Behinderung bedrohten oder betroffenen Personen unter Einbeziehung der Kontextfaktoren dazu zu verhelfen, ihre Teilhabe am beruflichen und sozialen Leben zu sichern bzw. wiederherzustellen.

Bei der Entwicklung des IQMP-Reha wurde auf das EFQM-Modell für Excellence zurückgegriffen. Dieses unterscheidet 9 Kriterien, die für das Erreichen herausragender Leistungen (“Excellence“) berücksichtigt werden müssen. Sie werden unterteilt in sogenannte “Befähiger“, d.h. Kriterien dafür, wie eine Einrichtung ihre Aktivitäten abwickelt, zum anderen in “Ergebnisse“. Die Ausgestaltung der fünf Befähiger-Kriterien (Führung, Mitarbeiter, Politik und Strategie, Partnerschaften und Ressourcen sowie Prozesse) “befähigen“ eine Einrichtung dazu, bessere oder ggf. schlechtere Ergebnisse zu erzielen. Die Ergebnisse werden im EFQM-Modell in vier Kriterien (mitarbeiter-, kunden-, gesellschaftsbezogene und Schlüsselergebnisse) differenziert. Im IQMP-Reha ist die EFQM-Grundstruktur durch konkrete rehabilitationsspezifische Inhalte unterlegt, was die praktische Umsetzung wesentlich erleichtert.

Das IQMP-Reha gewährleistet die Berücksichtung aller rehabilitationsrelevanten gesetzlichen Anforderungen. Reha-Einrichtungen sind gesetzlich trägerübergreifend zur Einführung eines internen QM-Systems verpflichtet. Mit einer Zertifizierung nach dem IQMP-Reha können Einrichtungen nachweisen, dass sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen.

Die Struktur und Systematik des IQMP-Reha hat die 9 Kriterien des EFQM-Modells übernommen. Über diese Kriterien können alle Eigenschaften einer Organisation vollständig und gleichzeitig prozessbezogen erfasst werden. Das IQMP-Reha ist hierarchisch aufgebaut. Ab der Gliederungsebene der Teilkriterien bis zu den Indikatoren wurden das IQMP-Reha inhaltlich und textlich auf das Gesundheitswesen ausgerichtet.

Eine Bewertung auf der Ebene der Qualitätsstufen findet erst auf der Ebene der Teilkriterien statt. Dadurch wird der Aufwand für die Bewertung, z.B. im Vergleich mit KTQ® und EFQM, gering gehalten, gleichzeitig werden jedoch umfassende Anhaltspunkte für die inhaltliche Ausgestaltung als praktisches Hilfsmittel für die Umsetzung zur Verfügung gestellt.